Ota Filip, geboren am 9. 3. 1930 in Ostrau (Ostrava)/ČSR. Seine Mutter war eine polnische Opernsängerin, sein Vater ein tschechischer Konditor. Nach seiner Kindheit in Ostrau verbrachte er seine Jugend in Prag, wo er 1948 das Abitur bestand und 1953 die Bibliothekarin Marie Ledvinová heiratete. Bis 1960 arbeitete er als Journalist für den Rundfunk und verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, u.a. in der Sportredaktion von „Mladá Fronta“. Fernstudium der Literatur und Journalistik. 1959 trat er in die KPČ ein, schon 1960 wurde er wegen kritischer Ansichten wieder ausgeschlossen. Zwischen 1960 und 1968 wurde er wegen „Unterwühlung von Staat und Gesellschaft“ zweimal zu Haftstrafen verurteilt, außerdem zu Zwangsarbeit, u.a. als LKW-Fahrer und Bauarbeiter. Trotz Schreibverbots begann er, Romanmanuskripte zu verfassen und sie heimlich unter Sympathisanten zu verteilen. 1968 wurde er während des Prager Frühlings Verlagslektor für zeitgenössische tschechische Literatur beim Profil-Verlag in Ostrau. Im August 1969 Verhaftung wegen der Publikation des Romans „Ein Narr für jede Stadt“, der sich angeblich gegen die Gesellschafts- und Staatsordnung der ČSSR richtete. Im Februar 1970 wurde er aufgrund seiner andauernden kritischen Äußerungen zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt; Entlassung nach 15 Monaten, danach war er wiederum als Hilfsarbeiter tätig. Nach dem Entzug der tschechischen Staatsbürgerschaft und der ...